Schon wieder lange her…

Hallo zusammen!

Der letzte Blog-Eintrag ist auch schon wieder ein Paar Tage her. Tagein, tagaus kam viel Arbeit und Sonstiges auf mich zu. Naja, so läuft’s halt im Leben! Aber im Moment hab‘ ich ein Paar Minuten Zeit um mal wieder ein Paar Worte zu verlieren.

Es wird im heutigen Beitrag um zwei Punkte gehen, die mir in der letzten Zeit ein wenig mehr als anderes in den Sinn gekommen sind. Zum einen ist es die geplante Zwangsdrossel bei der Telekom und zum anderen das Thema DEKT2013 in Hamburg.

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Fangen wir mit dem kritischeren Punkt an und heben uns das positive für ein Happy End auf. Also kommen wir zum Unternehmen Deutsche Telekom AG und der geplanten Drosselung der Internetzugänge (vorerst nur ab 2015 oder 2016 für Neukunden). Wer mich kennt, sollte wissen, dass trotz allgemeinen Tenors und unabhängig von meiner Ausbildung bei dem Konzern ich eigentlich fast immer ein Befürworter der Dienstleistungen des Konzerns war. Okay, die Leistungen können beim Preis nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten, jedoch war der Service und die Leistungsqualität nicht zu beklagen.

Hierbei bedingt sich der Preis teilweise durch die Vorgaben der Wettbewerbsaufsicht, die vorgeben wie viel Geld bspw. die Telekom von ihren Mitbewerbern nehmen darf für bspw. die Bereitstellung des Telekommunikationsnetzes und wie günstig sie aufgrund der Monopolistenrolle durch das steuerfinanzierte Telekommunikationsnetz sein darf.

Zudem muss beim Service, der oft nur auf die Hotline beschränkt wird, damit jedoch die T-Punkte in den meisten Städten jedoch auch abgedeckt werden, eine höhere Abdeckung von Servicetechnikern, wo bei der Konkurrenz tlw. sogar nur 1 Servicetechniker früher für Deutschland bereit stand und wenn was war es hieß, „liebe, liebe Telekom, könntet ihr mal für uns… ihr bekommt dafür auch keine Entlohnung…“. Bei der Hotline muss man auch dazu sagen, dass wenn man weiß, wie man mit den Damen und Herren dort umgehen muss, diese einem auch sehr gut helfen können, wo bei der Konkurrenz das einfach nur in Standard-Fälle eingeordnet wird und bei größeren Problemen diese oft aufgeschmissen sind, ist die Telekom in der Hinsicht sehr gut. Zudem gibt es auch nicht zu viele Unternehmen die wirklich eine kostenfreie Hotline anbieten. Oft sind das 0180er- oder gar 0900er-Nummern, bei denen der Kunde dann für Probleme, die er mit dem Betreiber hat, auch noch zur Kasse gebeten wird. Den Punkt kostenpflichtige Rufnummern werde ich nur mal auf den Punkt erläutern. Ich hatte es leider erst später, als es nicht mehr passend genug gelöst war, erfahren.

Jedoch früher sah es wie folgt aus. Die 0190er-Nummern – also die teuren kostenpflichtigen Nummern, die im Gegensatz zu den 0900er-Nummern nicht kostenbeschränkt waren, hatten ein interessantes Modell für Opfer von Telefonwerbung. Diese Nummern kosteten für den Anrufer i.d.R. irgendetwas zwischen einer und fünf Deutsche Mark die Minute. Von diesem Betrag ging eine Dienstleistungsgebühr von, ich glaube 12 Pfennigen die Minute ab (heute 6 ct). Der Rest des Betrags war Ertrag für den Inhaber des Anschlusses. Einige gewiefte Nutzer hatten sich bevor die Bekanntheit der 0190er-Nummern zu hoch wurde, und die meisten Unternehmen 0190er-Blocker in den Telefonanlagen hatten, sich eine 0190er-Nummer registriert und diese immer wieder gerne bei allem möglichen Kram angegeben, wo es nur Werbeanrufe hagelt. Wir alle wissen, wie nervend diese Anrufe sein können. Aber es lockert das Gespräch und die Gesprächsbereitschaft doch nun sehr stark auf, wenn man auch noch entlohnt wird mit ca. 55-250 DM/Stunde für die Werbeanrufe.

Aber zurück zum Thema. Wir wollen ja nicht ehemals funktionierende Geschäftsmodelle beschnacken, sondern statt dessen über die recht aktuelle Thematik der geplanten Zwangsdrossel der Telekom. Was ist das für eine Drossel? Die findige Telekom-Leitung hat sich überlegt, so wie leider die meisten BWLer und Manager sind, wie können wir mehr Geld machen. Das freut sicherlich die Aktionäre und beteiligten Manager, die es in Dividenden und ihren Gehältern wieder finden, der normale Telekom-Mitarbeiter und der Kunde haben davon nichts. Aber wie sieht das aus?

In den 1990ern/2000ern, als 56k-Modem/ISDN üblich war und DSL grade erst dem Ei entsprang gab es viele Call-By-Call-Angebote, die minutengenau den Internetzugang analog zu Telefongebühren berechneten. Du warst als 5 Minuten im Internet, also hast du 30 Pfennig Internetgebühren verursacht oder wie viel auch immer. Später kamen Tarifmodelle für „Vielnutzer“. Dies waren Volumentarifen, wie wir sie auch im Telefonsektor kennen, bspw. beim Handy mit x Freiminuten in Netz y oder mit z Frei-SMS. So wurden beim Internetzugang bis zu einer gewissen Menge Volumen (je nach dem Zeit oder Datentransfer) dieser zu einem vergünstigten Satz gewährt und jeder Internetzugang darüber hinaus, war extra zu vergüten. Anschließend sind im Internet-Bereich diese Volumentarife weitgehend ausgestorben (außer Mobilfunksektor) und sind in sogenannte Full-Flatrates umgewandelt wurden. Das heißt, niemand musste mehr auf die Uhr oder den Datenzähler schauen. In dieser Hinsicht möchte die Telekom die Zeit etwas zurück drehen.

Aktuell nur für Neukunden soll die Neuerung der Internet-Drossel kommen. Es sollen nur n Gigabyte-Transfervolumen dem Kunden mit der von ihm gebuchten Geschwindigkeit zugelassen werden, die bei einem DSL-6000er bei 75 GB/Monat liegt und bei einem VDSLer mit 200MBit, wenn ich’s richtig im Kopf habe, bei 200 oder 400 GB/Monat liegen soll. Nachdem dieses Volumen überschritten ist, wird die Geschwindigkeit des Internetzugangs auf ca. 135kBit, also 0,11MBit, gedrosselt, was nur noch ca. 2% bei einem DSL6000er der Originalgeschwindigkeit, bei einem VDSL200MBit gerade einmal noch 0,06%! Dies wird damit begründet, dass a) aus LASTGRÜNDEN diese Drosselung eingesetzt wird und b) aus KOSTENGERECHTIGKEITSGRÜNDEN.

Bevor wir jedoch jedoch darauf eingehen, was die Drossel für Otto Normalverbraucher und Monika Musterfrau heißt, will ich auf die Begründung eingehen. Beginne ich mit Punkt b! Ich kann den „Kostengerechtigkeitsgrund“ durchaus nachvollziehen. Es gibt Menschen, die nutzen eine Flatrate nur um einmal täglich ihre Mails zu lesen. Andere Nutzer spielen Spieler über das Internet, nutzen Voice-Chats und andere Streaming-Dienste (bspw. MyVideo, ZDFMediathek, YouTube, Steam, uvm.). Wo bei dem Nutzer, der nur mal seine Mails ließt selten mehr als 1 GB im Monat übertragen wird, ist bei intensiveren Nutzern dies ein vielfaches. Schaue ich mir die Tagesschau oder heute-Nachrichten in den Mediatheken in guter Qualität an, sind das schon einmal locker einige hundert MB für eine Viertelstunde Nachrichten! Schaue ich mir die zeitlich sonst nicht passende Folge Frontal21 oder so an, deutlich mehr. Gleiches für die Clips bei YouTube, MyVideo, OnlineVideotheken, die ihre Kinofilme (i.d.R. bei HD einige GB) streamen. Spiele ich im Netz, hab ich oft im Monat einige GB an Patches pro Spiel. Ein aktueller Grafikkartentreiber nimmt 200-300MB ein. Wenn ich über medienlose Plattformen wie Steam Spiele beziehe, können das dort 20GB für die Installation und auch tlw. bei Patches als Download sein. Zudem kommen je nach Spiel auch noch Übertragungsvolumina von Syncronisationsdaten zusammen, die auch nicht zu vernachlässigen sind. Für unsere Linux-Nutzer sei gesagt, eine Distributation, also der Download eines freien Betriebssystems sind meist 1-2x pro Jahr 1-5GB, dazu kommen Software-Updates von 5-zig oder hunderten MB pro Tag. Auch unsere Windows-Fraktion sollte nicht aufatmen. Am Patch-Dienstag kommen auch immer wieder zig, hunderte oder tausende MB zusammen. Sprich Linux verteilt die Patches nur gleichmäßiger.

Wenn wir nun mal eine normale Familie nehmen. Dann haben wir an dem Anschluss Vater, Mutter und 1,x Kinder. Das hieße, bei einem einfachen Basisanschluss dürfte bei jedem maximal 20-25GB/Monat anfallen. Letztlich hieße es für die Familie eine starke Einschränkung. Denn das wäre faktisch ein Spiel, was sich das Kind auf den Rechner zieht, nachdem Daddy es bei Steam, Desura, GamersGate, GamesLoad, etc. gekauft hat.

Zudem hat die Telekom in ihrer göttlichen Weisheit beschlossen, dass jedoch nicht alle Daten dort mitgerechnet werden sollen. So sollen tlw. Telekom-Dienstleistungen wie Entertain, etc. nicht mit abgerechnet werden. Doch was würde dies bedeuten? Das hieße, dass in der Regel tlw. Deep-Package-Inspections durchgeführt werden müssen, die soweit mir bekannt hierzulande rechtlich kritisch sind. Zudem wird die Telekom mit der Drosselung eine starke Marktverzerrung einführen. So werden Konkurrenzangebote bewusst benachteiligt und einige Dienstleistungen unter der vorgehaltenen Aussage „Sonstige Anbieter können mit uns gerne Verhandlungen über Ausrechnung ihrer Dienstleistung aus unserer Drossel aufnehmen“ komplett unterbunden. Denn gerade die Streaming- und Cloud-Anwendungen funktionieren ausschließlich durch den breitbandigen Internetzugang. Ich sehe es bspw. bei Kumpel im hessischen Hinterland. Bei ihm ist nur DSL-Light (512kB) verfügbar, hingegen DSLoverUMTS bzw. DSLoverLTE. Beides schöne Services. Sie sind schnell und alles. Jedoch haben sie den Nachteil von einer Volumensdrossel. Ab i.d.R. 10GB Transfervolumen hast du nur noch 64kB Übertragungsrate. Faktisch ist diese meist nach ein Paar Tagen erreicht. Ist das ein unzensierter und selbstbestimmter Internetzugang? Ist das Breitband-Anbindung auch auf dem Land? Doch wieder zurück zum Inhaltsfilter. Wenn sie wissen, was sie ausrechnen müssen, müssen sie wissen was übertragen wird. Das heißt am Ende, sie müssen wissen, welche Daten sie wie drosseln müssen, da ja TCOM-Services ausgeklammert werden. Spinnen wir es weiter. Wer würde dann noch verhindern können, wenn die TCOM sagen kann, die und die Infos sind zu drosseln und die und die nicht, dass man dann nicht auch sagen kann, das sind unliebsame Sachen, die Drosseln wir auf NICHT ABRUFBAR! Ja, liebe Leser, das ist meiner Ansicht nach, die Einführung einer Zensur-Infrastruktur, die der Politapparat nicht durchbekommen hat, durch die Wirtschaft, und sie ist meiner Ansicht schon alleine aus jenem Grund verfassungsfeindlich! Denn in unserem Land findet ja keine Zensur statt. Ich lasse mich in dem Bereich mal nicht auf die Themen ein, die mir da auch auf der Seele brennen, und zwar, wie unsere Medien die Meinung durch tlw. einseitige Berichtserstattung aufbaut – als ein Beispiel das Bild von Israeliten und Palestinensern. Es wird keiner von beiden wirklich ein Engel sein, aber unsere Medien pressen der einen Seite ein Stigma auf. Das sollte sich vielleicht auch mal angeschaut werden. Aber back to topic.

Kostengerechtigkeit. Diese lässt sich eindeutig dadurch erreichen, dass man allen Kunden ab Übertragungsvolumen x die Geschwindigkeit kappt. Sicher, Telekom, sicher. Dies hätte sich an dem Punkt nur durch ggf. bei Erhöhung der Preise der aktuellen Voll-Flatrates, einer Einführung von Volumentarifen zu geringeren Gebühren erreichen lassen. So ist es der Versuch der künstlichen Verknappung eines so und so gegebenen Mediums.

Kommen wir zum zweiten Punkt. Die Last-Gründe. Das müssen interessante Lasten sein, die über einen Monat anfallen. Denn das Modell der Drosselung kann zu Monatsbeginn KEINERLEI Lastersparnis bringen. Denn zu Monatsbeginn kann ja jeder Nutzer sein Freivolumen mit maximaler Geschwindigkeit laden. Das soll ein Lastproblem sein? Nicht wirklich. Es ist, wie oben gesagt, eindeutig die Verknappung einer vorhandenen Ressource. Vor allem einer Ressource ohne die Dynamik der Ölkrisen-Problematik – sprich ich sage, „reicht nur noch bis XXX“ und dann kaufen sich alle erstmal auf Bunker und dann ist auf einmal bis dahin das Gut wirklich knapp.  Denkt mal drüber nach.

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Ich will schließlich auch noch zum zweiten Punkt kommen. Dem Kirchentag. Ich war vom 1.-5. Mai  dieses Jahres wieder auf dem 34. DEKT, dem Deutschen Evangelischen Kirchentag, dieses Jahr in Hamburg.

Ich weiß nicht, ob der eine oder andere dort war und wie viel der eine oder andere über TV, Radio, etc. mitbekommen hat. Es ist schwer zu beschreiben, wenn man es nicht selbst erlebt. Vielleicht erstmal so viel. Es sind in der Regel ca. 120.000-150.000 Dauergäste, einige Tagesgäste und einige Interessierte vor Ort, es finden ca. 5.000 Veranstaltungen über eine komplette Stadt verteilt statt. So gibt es Podiumsdiskussionen, Gesprächsrunden, Andachten, Bibelarbeiten (Interpretationen zu Bibeltexten im aktuellen Kontext), Konzerte, Begegnungen und vieles mehr. Es ist jedes Jahr ein Glaubensfest. Und dazu ein friedliches. Die randalierenden Massen sucht man meist vergeblich. Vor ein Paar Jahren beim DEKT in Dresden hatte eine Gruppe aus der rechten Szene versucht ein Problem (gewalttätige Auseinandersetzung) mit den Pfadis (Pfadfindern, die meist bei der Organisation helfen) vom Zaun zu brechen. Die Reaktion, dass dann einfach aufgrund der Solidarisierung das Problem ohne geworfene Beleidigungen und Gewalt gelöst wurde, da sich dann sozusagen immer mehr Menschen friedlich zwischen die rechte Gruppe und die als Opfer auserkorenen Pfadis stellte, symbolisierte das ganze doch sehr stark.

Ich hab mir lang und breit überlegt, ob ich groß auf die Inhalte eingehe. Jedoch geht dies leider nicht, so wie man es eigentlich müsste. Denn alles war ich hier dazu schriebe wäre dem nicht gerecht. Insgesamt daher vielleicht so viel. Unter der Losung „Soviel du brauchst“ wurde ein besonderer Bogen zur Ungleichverteilung von Rechten, Ressourcen, Lebensmitteln und Geld gezogen, ebenso wurde ein hoffentlich groß genuges Ausrufezeichen in den Bereichen soziale Verantwortung von Gewerbetreibenden (im Gegensatz zum Verschreiben gegenüber des Mammons zur Ansammlung von mehr und immer mehr) und wie sich vielleicht Zukunft richtig abzeichnen könnte am Ende des Weges, nicht so dass es mir und meinem Nachbarn an nichts mangelt, sondern so, dass ein jeder genug haben kann und wir nicht einem anderen um dieses oder jenes neiden müssen.

Wie ihr vielleicht aus den Paar Worten heraus lesen könnt. Es ist, wie es meist war – eine besondere Veranstaltung. Und ich kann nur jedem, der sich die Zeit nehmen kann, ob nun hochgradig gläubig oder vllt. doch eher Atheist, es nur sehr ans Herz legen, einfach einmal den nächsten Deutschen Evangelischen Kirchentag (in zwei Jahren in Stuttgart) oder nächstes Jahr den Deutschen Katholikentag (glaube in Regensburg) mit einem offenen Herzen zu besuchen und sich auf die Inhalte einzulassen. Die thematischen Arbeiten sind meiner Ansicht nach mehr als lohnend, jedoch leider ist es nur schwer möglich mehr als 3-4 thematische Punkte mitzunehmen.

 

Soviel dann vllt. an der Stelle erst einmal wieder von mir… Werde vllt. später nochmal auf ein paar weitere Dinge eingehen…

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