Persönlicher Rückblick auf den 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag

Inzwischen sind 2 1/2 Monate seit dem 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden vergangen. Ein wenig Zeit und viele Ereignisse hatten ihre Zeit um ein wenig auf mich zu wirken… Nun versuche ich erst einmal einen Rückblick auf den DETK2011 zu haben…

Wenn ich so zurück auf den DEKT blicke, fällt mir als erstes unsere coole und nette Truppe aus verschiedenen Teilen des Kirchenkreises und Sprengels ein, mit der wir eine Unterkunft in Riesa, ca. 50 km von Dresden, auf halben Weg nach Leipzig bezogen haben. Auf der Hinfahrt gab es einmal öfter meines Bruders Geburtstag zu feiern und so hatte auch CvR an einen Geburtstagskuchen im Gepäck gedacht, der gemütlich an der Autobahnraststätte angebrochen wurde. Leider hatte der Topfkuchen mit Bananen-Limetten-Lasur eine etwas seltsame Konsistenz, was ihm auch den Titel Gummi-Kuchen eingebracht hatte. Aber was soll’s. Es war ein neues Rezept, aber auch bei dieser Konsistenz sehr lecker; und dass will etwas heißen – ich bin allgemein kein wirklicher Freund von Topfkuchen…

In Riesa angekommen, mussten wir leider bei DB mit ein wenig ungeschickten Fahrzeiten klar kommen. Aber das sollte uns ja nicht ungewohnt sein, da wir irgendwie meist ein Quartier etwas weiter außerhalb hatten. Aber die Stunde Zugfahrt an sich war in Ordnung. Einzig unschön, dass wir trotz Sprinteinlagen leider um 2 Sekunden den letzten Zug verpasst haben, der zeitig genug zur Eröffnung angekommen wäre. Naja, Murphy!

Die Tage verliefen dann meist nach einem ähnlichen Schema. In der Regel morgens eine Bibelarbeit, dann einige bunt gewürfelte inhaltliche Punkte und abends den Abendschluss am Altmarkt. Anschließend irgendwann wieder nach Riesa zum Quartier, um die Quartierskneipe geschlossen vorzufinden und dann weiter in’s Quartier zu wandern (3 km Fußmarsch). Doch soweit zum allgemeinen Ablauf.

Naja, vielleicht noch eines. Bei einem Kirchentag ist immer eine ganz besondere Stimmung. Man muss bedenken, dass mehrere Hunderttausend Menschen zusätzlich in die Gastgeberstadt kommen, dort sozusagen bei Gastronomie, ÖPNV, etc. für einen Kolabs der Kapazitäten sorgen, jedoch wo man oft sonst Gewalt bei zu vielen Menschen auf zu knappen Raum teilweise erwarten könnte, gibt es eine sehr positive Grundstimmung. Man könnte fragen: „Gewalt, was ist das?“. Sprich nichts würde dem allgemeinen Stimmungsbild ferner liegen. Es sind überall Menschen aller Altersstufen, Einheimische und Gäste, Gläubige, Atheisten und Agnostiker, Katholiken und Protestanten. Und sie sind dort in Harmonie, besuchen gemeinsam interessiert verschiedene Programmpunkte, suchen und finden das gemeinsame Gespräch, schaffen Begegnungen zwischen verschiedensten Menschen. Und bei all dem kann man den ganzen Egoismus, den Konkurenzkampf und die Ellbogenmentalität, die zu oft im Leben herrscht, einfach ausblenden, da diese zu DEKTs nicht zu existieren scheinen. Also an sich ein unnatürlich angenehmes Grundgefühl.

Doch genug vom Allgemeinen. Was ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Es waren verschiedene Ereignisse.

  • Klassische Musik in einem Stadion
  • Theater im Stadion
  • ein erstklassiger ÖPNV-Verband
  • eine wunderbare Abschlussshow
  • ein beeindruckender Abend der Lichter

Fange ich mal bei dem ÖPNV an. Wer öfters Großereignisse wie Kirchentage erlebt hat, der kennt es. Heillos überfüllte Busse, Bahnen und Straßenbahnen, begleitet von Musik und dem Spirit der Kirchentage. Also seelisch eigentlich schon auf das ständige Sardinenfeeling beim DEKT eingestellt und auch am ersten Tag nicht enttäuscht. Es kam, wie es kommen musste. Doch schon am zweiten Tag war die Überraschung groß. Der Verkehrsverbund hat so viele Sonderbusse und Trams eingesetzt, dass der ÖPNV zwar voll war, aber bei weitem nicht so voll, wie man es aus anderen Städten kannte. Hiermit möchte ich mich noch einmal sehr herzlich für den super Service des Verkehrsverbundes bedanken.

Mache ich einmal weiter mit dem Abend der Lichter. Am Elbufer sammelten sich Zehntausende, bewaffnet mit Kerzen und sagen gemeinsam Lieder, so dass der Klang über der kompletten Innenstadt lag. Thematisch passend wurden noch einige Tausend Lichter auf kleinen Flößchen auf der Elbe ausgesetzt, die gemeinsam mit dieser schon atemberaubenden Kulisse deutlich seelisch an mir gerührt hatte. Es war fast ein zu schönes Bild.

Ähnliches trifft auch für die Abschlussshow zu, die ebenfalls beiderseits des Elbufers mit einigen Hunderttausend Besuchern statt fand. Es war eine der schönsten Abschlussveranstaltungen, die ich je gesehen habe, bei einem Kirchentag. Und auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an die Pfadies, die bei der brütenden Hitze so aufmerksam waren, Wasser kistenweise an die Gäste zu verteilen.

Zudem wurde Moses als Theaterstück/Musical im Stadion von Dynamo Dresden vorgeführt. Alleine schon durch den Chor aus mehreren Hundert Leuten ein besonderer Eindruck. Ebenso war auch das Stück selbst sehr eindrucksvoll und professionell inszeniert. Ich denke, für jeden, der es noch nicht gesehen hat, wird es sich sicherlich noch lohnen. Zudem ist solch ein Stück in einem fast voll besetzten Stadion auch atmosphärisch eine besondere Angelegenheit.

Komme ich zum letzten Punkt, der sich besonders eingebrannt hatte. Irgendwann, waren wir zu einem Gottesdienst ins Stadion gefahren, da wir eine Veranstaltung gerne zum Sitzen haben wollten, und sonst nichts besonders spannendes ansonsten angehen wollten. Der Gottesdienst wurde begleitet von einem klassischen Bläserchor, welcher sich in den Zuschauerreihen verteilte. Dies war sowohl klanglich als auch von der Sache her einer der faszinierendsten Punkte.

Ich weiß, aus den Worten wird man nur wenig von dem heraus lesen können, was wirklich war, denn, würde ich es versuchen, so wäre ich schon direkt gescheitert, also versuche ich es an dieser Stelle nicht.

Ich kann daher an dieser Stelle nur eines tun:

Ich möchte einem jeden Raten den 34. DEKT in Hamburg mitzuerleben. Denn es ist einfach nicht in Worte zu fassen. Selbst nach 2 1/2 Monaten nur unzureichend. Und man kann es vielleicht auch nur wirklich fassen, wenn man ihn selbst erlebt hat. Na ja, ich verabschiede mich dann an dieser Stelle mal zur Nachtruhe… Ciao zusammen.

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